Auch wer die Hoffnung auf Frieden noch nicht aufgegeben hat, erlebt in diesen Tagen, wie sie sich in Entsetzen verkehrt. Die Zeichen scheinen nicht auf den Weg in eine gute Zukunft zu weisen. Die Aussichten für Menschen, die in dürrem Land und in zerstörten Städten ausharren, sind trostlos. Wer die Freiheit liebt, hat Sorge um sie.
Was bleibt, ist ein tiefes Sehnen nach Wärme und Lachen, nach Zusammenhalt.
Die christliche Tradition ist davon geprägt, solange es sie gibt. Gegen das Dunkel in der Welt, auf den Straßen und in den eigenen Gedanken setzt sie das Erwarten von etwas anderem. Himmel und Erde, wie sie sind, sind ihr nicht fertig. Sie sind auf etwas ausgerichtet, das noch kommt. Das ist der Gedanke des zweiten Sonntags im Advent. Die Christenheit sieht sich darin verbunden mit ihren älteren jüdischen Geschwistern im Glauben. Ihr Prophet Jesaja ermutigt: „Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie! Sagt den verzagten Herzen: ‚Seid getrost, fürchtet euch nicht!‘ … Wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Brunnquellen sein.“ Hat das noch Kraft?
Gegen alles, was unsere Zeit unsicher macht, setzen wir in diesem Evensong, was unsere Hoffnung nährt: Musik, von Männern und von Frauen. Lieblingsmelodien, die uns an frühere Tage erinnern, geprägt vom Gefühl der Geborgenheit, aber in neue Klangwelten verwandelt. Und die alte Gewissheit, dass in Jesus schon einmal ganz da war, wie wir gemeint sind. Es geht mit uns in eine neue Zeit, in der es sich mit allem verbinden kann, was für uns die vielgestaltige Hoffnung unserer Welt ist.
Sonntag, 8. Dezember 2024 | 18:00 Uhr
Heilig-Kreuz-Kirche
Zossener Straße 65, 10961 Berlin-Kreuzberg
Eintritt frei